Filteranlagen finden in den verschiedensten Bereichen des Lebens Anwendung und dienen einerseits der Verbesserung des Umweltschutzes, andererseits der Verringerung des Energieverbrauchs bzw. dem effektiveren Betrieb von Anlagen. Die Einteilung dieser Anlagen kann zum einen entsprechend des zu filternden Mediums vorgenommen werden, zum anderen aber auch danach, ob sie für die Industrie oder für die Luftreinhaltung in öffentlichen Einrichtungen genutzt werden. Bei einer Einteilung nach Filtermedium unterscheidet man in Filterung von Luft bzw. von Abluft, Reinigung von Verbrennungs- und Rauchgasen, Filterung von Brauch- und Trinkwasser, Reinigung von Abwässern und Filterung von Böden. Großindustrielle Filteranlagen werden in nahezu allen Bereichen benötigt: zum Beispiel Fahrzeugtechnik, Luftfahrt, Chemie, Nahrungsmittelindustrie und Pharmaindustrie, Stahlindustrie, Metallurgie, Steine und Erden, Hochofenanlagen, Gipsindustrie, Keramikindustrie, Holzverarbeitung, Kunststoffbearbeitung, Farbindustrie, Biomasseverbrennung, Müllverbrennung sowie Kraftwerksentstaubung. Die meist kleineren und oft mobilen Filter zur Luftreinigung werden in Einrichtungen des öffentlichen Lebens, wie Schulen, Krankenhäusern, Hotels, Schwimmbädern bzw. auch als mobile Klein-Absauganlagen im produzierenden Gewerbe installiert. Die Filtration geschieht durch „Kuchenfiltration“, durch Tiefenfiltration sowie durch Querstromfiltration. Die Filterwirkung beruht auf verschiedenen physikalischen Eigenschaften. Wenn die Partikel größer als die Poren des Filtermediums sind, werden diese durch einen Siebeffekt auf den meist membranbeschichteten Oberflächenfiltern abgeschieden und später abgetragen. Beim Sperreffekt führt die Bahn des Masseschwerpunktes der Partikel zwar am Filtermaterial vorbei, das Partikel kann aber aufgrund seiner geometrischen Ausdehnung das Filtermaterial nicht passieren und wird abgeschieden. Ein anderes Prinzip ist die Trägheit von Partikeln, die der Strömung nicht folgen können und sich dadurch auf dem Filtermaterial abscheiden. Bei sehr kleinen Partikelgrößen von weniger als hundert Nanometer spielt die Diffusionsabscheidung eine Rolle. Weiterhin gibt es die Trennung von Partikeln durch Thermophorese, wenn sie bei genügend langen Wartezeiten entlang eines Temperaturgradienten diffundieren. Ein wichtiges Funktionsprinzip bei Filteranlagen ist die elektrostatische Filtration von kleinen Partikeln aus dem Gasstrom mittels Vliesfiltern, deren Fasern bei der Herstellung elektrisch polarisiert oder geladen werden. Durch das Anlegen eines elektrischen Feldes wandern die im Gasstrom befindlichen Staubpartikel quer zur Strömungsrichtung zur positiven Niederschlagsplatte des Elektrofilters. Beim Kontakt mit der Niederschlagselektrode werden die Teilchen entladen und haften an dieser an.
In vielen Industrieprozessen wird Luft als Arbeitsmedium verwendet, wobei sich die Zusammensetzung dabei verändert durch die Aufnahme von Fremdstoffen. Viele Stäube sind toxisch oder explosibel und gefährden damit die Gesundheit. Zur Verringerung dieser gesundheitsschädigenden Wirkung müssen die Fremdstoffe aus der Luft gefiltert werden, um entweder das gereinigte Gas in den Prozess zurückführen oder wertvolle Produkte zurückzugewinnen. Durch den Einsatz von Filteranlagen in der Energiewirtschaft und in der Industrie wurde der Grobanteil des Staubes in den letzten Jahren gewichtsmäßig bereits zurückgedrängt. Die Trennung der Staubpartikel aus dem Gas kann dabei durch unterschiedliche Verfahren und Anlagen geschehen. Folgende Einteilung kann vorgenommen werden: Schwerkraftabscheider, Zentrifugalabscheider, Nassabscheider, elektrische Abscheider und Filtrationsabscheider. Die Filtrationsabscheidung wird hierbei als letzte Stufe für die Feinabscheidung eingesetzt. Aufgrund der vielen Vorteile spielen die regenerierbaren Filteranlagen innerhalb der Filtrationsabscheider eine größere Rolle als die Speicherfilter. Da die Reinigungswirkung auf einer Oberflächenfiltration beruht, kann der abgeschiedene Staub periodisch abgereinigt, entsorgt oder als Endprodukt gewonnen werden.
In geschlossenen Räumen, in gut isolierten Gebäuden wie z. B. Büros, Kindereinrichtungen, Hotels oder Kaufhäusern befinden sich verschiedene Luftschadstoffe wie Pollen, Staubpartikel, Milben- und Pilzsporen, Tierhaare, Ruß und Tabakrauch, Schwermetalle sowie verschiedene biologische oder chemische Ausdünstungen. Die Schadstoffe sind in Möbeln, Teppichen, Heimtextilien, Baumaterialien, Farben, Lacken und Dingen des täglichen Gebrauchs enthalten und werden mit der Zeit in die Raumluft freigesetzt. Hier kommen insbesondere Anti-Allergiefilter zum Einsatz, die Luft in Innenräumen ständig rein und frei von Allergieerregern halten. Bei richtigem Einsatz bieten Allergiefilter eine nahezu schadstofffreie Raumluft. Staubpartikel, Ausdünstungen und Pollen werden mit der Raumluft angesaugt, diese wird im Filter gereinigt, und Schadstoffe bis zu einer Größe von 0,3 Mikrometer werden dabei erfasst und in einem speziellen Luftfilter festgehalten. Aufgrund der sehr hohen Effektivität sind die mobilen Filteranlagen in erster Linie für den medizinischen Bereich bestimmt. Im Vordergrund steht die Verhütung von luftgetragenen Infektionen, vor allen Dingen in gefährdeten Klinik-Abteilungen und Hochrisikobereichen. Die Luftreinhaltung durch Filteranlagen in öffentlichen Einrichtungen soll die Verringerung der Feinstaubbelastung bewirken und damit für ein gesünderes Raumklima ohne zunehmende asthmatische oder allergetische Belastungen sorgen.